Liebe Leserinnen und Leser,
wörtlich: „Wie sich (selbst du) hast?“ – ein erstaunlicher Satz, setzt er doch einen Umgang mit sich selbst voraus, vergleichbar mit dem genial in sich kontradiktorischen britischen „How are you?“ – „Wie seid du?“ – womit durchaus die Gemeinschaft der Persönlichkeiten gemeint ist, die unter einem Namen versammelt sind. Denn ein Umgang mit sich selbst ist ja schon mal etwas ziemlich Zauberhaftes – es läßt sich im Trickfilm – „Pan Tau“ – der seine eigene Puppe dabei hat – gut darstellen.
Von Alters her wird die Phase, bevor der Mond ins Neumond-Zeichen eintritt als Balsam-Mond bezeichnet – manche fangen bald nach Vollmond, schon im ersten Mond-Halbquadrat des Mondes nach dem Vollmond an, diese Phase balsamisch zu benennen. Ich aber finde, Balsam-Mond ist, wenn der Mond im Zeichen vor dem Neumond-Zeichen ist, also ab heute 13:32 bis Mittwoch 15:19 – jedenfalls verschärfter Balsam-Mond. Es macht, wenn man Dana Gerhardt folgt, Sinn, die Mondphasen im Energiehaushalt zu bedenken. Also den Balsam-Mond zum ausatmen, zum Erholen, zum Innehalten.
Dana Gerhardt beschreibt die Verdichtung der Intuition und der psychischen Vorgänge bis Neumond, die Vorbereitung für den Neubeginn. Sie nutzt bewusst ihr Löwe/Pluto/Mond Gewicht im 12-Haus, um die Mondphasen zu erforschen und der Welt mitzuteilen. Dazu die rhythmische Kraft der 4. Haus-Sonne – ist sowieso legendär. Beste/n SchlagzeugerInnen, VibrafonistInnen, PerussionistInnen, usw. haben oft Sonne Haus 4. und/oder im Krebs.
Ob Dana Gerhardt Musik macht, weiß ich nicht, aber sie ist eine inspirierende Astrologin – Merkur/Venus/Saturn im dritten Haus im Zeichen der Tiefe, Skorpion. Dafür ihr Jupiter, der Meister, im Zwillinge-Zeichen im Modus des Rückwärts-„Ganges“*. Hier ist Hermes bei den Kabiren, Κάβειροι, älter, wie selbst Zeus, manchmal nur eine vierkantige Marmorsäule – und eben die Schütze-Sonne ganz stark im Ahnen-Eckhaus, nur Planeten im ersten und 4 Quadranten.
Doch wer kann es sich schon leisten, nach den Mondphasen zu leben? Obwohl es immer noch nur einen einzigen und darüber hinaus uralten Maßstab für die Zeitbestimmung gibt, wird sie doch – oberflächlich betrachtet – immer abstrakter. In jedem Fall hat die Zeit den Charakter einer Zahlenreihe, die absolut unbeeindruckt – buchstäblich als count-down – oder count up – oder beides – aber auf jeden Fall unbeeindruckt von dem, was sonst noch abläuft, dem Rhythmus folgen wird, auf den die Uhr eingestellt ist.
Trotzdem kurz vor Neumond, im Balsam-Bereich einen Gedanken wert – das Thema „Zu sich selbst kommen“ – „Wie hast Du Dich?“ sagen die Böhmen.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus
*Wortspiel mit dem indischen Fluss, an dem alle 12 Jahre ein großes Fest gefeiert wird, dem Jupiter-Rhythmus entsprechend, कुंभ मेला Kumbh Mela, das Fest des Kruges … wenn Jupiter im Zeichen Stier und Sonne und Mond im Zeichen Steinbock sind, allerdings nach dem degenerierten „siderischen“ System, das die indischen Astrologen seit Alexander beibehalten, um überflüssigerweise die Präzession umzurechnen – im Aspektarium bleiben sie aber sehr gründlich und exakt, so dass eine Zeichen-relative Astrologie auch Vorteile hat – sie erschwert aber auch offensichtlich den Weg in die Individuation, weil sie die Natur des Sonnenzeichens verpasst. Aber – sei´s drum!